schrecken

schrecken
erschrecken; (jemandem) einen Schrecken einjagen

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Schre|cken ['ʃrɛkn̩], der; -s, -:
1.
a) <ohne Plural> von Entsetzen und Angst bestimmtes, sehr belastendes, quälendes und oft lähmendes Gefühl:
sie besetzten das Land und verbreiteten überall [Angst und] Schrecken; die Nachricht rief Schrecken hervor, erregte Schrecken; jmdn. in [Angst und] Schrecken versetzen; etwas mit Schrecken feststellen; daran erinnere ich mich noch mit Schrecken.
Syn.: Angst, Grauen, Horror, Schauder (geh.), Schauer, Schock.
b) (bes. landsch.) Schreck:
der Schrecken saß, lag ihr noch in den Gliedern; ich bekam einen riesigen Schrecken.
Syn.: Entsetzen, Schock.
2. (geh.) etwas, was Schrecken, Angst hervorruft:
die Schrecken des Krieges; die Antibiotika haben vielen schlimmen Krankheiten ihre[n] Schrecken genommen.
3. (emotional) Person, die Schrecken auslöst, als schrecklich (2) empfunden wird:
er ist der Schrecken der Nachbarschaft.
 
• Schreck/Schrecken
Die beiden Wörter sind nicht völlig gleichbedeutend:
Schreck bedeutet kurze, plötzliche seelische Erschütterung, die durch etwas Unerwartetes, meist Unangenehmes oder Angst Einflößendes, hervorgerufen wird.
– Der Junge fing vor lauter Schreck an, zu weinen.
Der Gebrauch des Substantivs »der Schrecken« in dieser Bedeutung ist – abgesehen von der Wendung »mit dem Schrecken davonkommen« – vor allem landschaftlich.
Das Substantiv Schrecken bedeutet lähmende, Entsetzen und Furcht verbreitende Wirkung von etwas [und der daraus folgende länger anhaltende Zustand seelischer Not und Qual]:
– Der Tod hat für ihn seinen Schrecken verloren.
– Die Schrecken des Krieges sollen sich nie mehr wiederholen.

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schrẹ|cken 〈V.〉
I 〈schwach konjugiert; hat
I.I 〈V. tr.〉 in Schrecken versetzen, erschrecken, ängstigen ● das schreckt mich nicht; du kannst mich nicht \schrecken
I.II 〈V. intr.; Jägerspr.〉 Schrecklaute ausstoßen (bes. vom Rotwild); Sy schmälen (II)
II 〈V. intr. 225; ist; veraltetaufschrecken ● 〈nur noch in Wendungen wie〉 aus dem Schlaf \schrecken
[<mhd. (er)schrecken „auffahren, sich erschrecken“ <ahd. screckan „springen“ <idg. *skreg-; zu *(s)ker- „herumspringen“]

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1schrẹ|cken <sw. V.; hat [mhd. (er)schrecken, ahd. screcken = aufspringen, eigtl. = springen machen]:
1.
a) (geh.) in Schrecken versetzen, ängstigen:
die Träume, Geräusche schreckten sie;
jmdn. mit Drohungen, durch Strafen s. [wollen];
das kann mich nicht s.;
ihn schreckten (schreckten ab, verschreckten) die hohen Nebenkosten;
b) 1aufschrecken (1):
das Telefon schreckte ihn aus dem Schlaf;
c) (dichter.) vor Schreck, Angst, Ekel o. Ä. zurückfahren; zurückschrecken.
2. abschrecken (2 b):
Eier s.
3. (Jägerspr.) (von Hirschen, Rehen) einen Schrecklaut, Schrecklaute ausstoßen.
4. (Jägerspr.) (flüchtiges Haarwild) durch einen plötzlichen Ruf, Pfiff zum Stehen bringen, um es leichter treffen zu können:
er versuchte den Bock zu s.
2schrẹ|cken <st. u. sw. V.; schreckt/(veraltet:) schrickt, schreckte/ (veraltend:) schrak, ist geschreckt> [mhd. (er)schrecken = 2aufschrecken, ahd. screckan = springen]:
aus dem Schlaf s.

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Schrẹ|cken, der; -s, -: 1. a) <o. Pl.> von Entsetzen u. Angst bestimmtes, sehr belastendes, quälendes u. oft lähmendes Gefühl: sie besetzten das Land und verbreiteten überall [Angst und] S.; die Nachricht rief S. hervor, erregte S.; S. erregende Zustände, Ereignisse; ihr Zorn war S. erregend; S. erregend aussehen, brüllen; Ihr (= der gotischen Flotte) Untergang erzeugt einen panischen S. bei den Goten (Thieß, Reich 617); nach Aristoteles löst die Tragödie beim Zuschauer S. und Jammer aus; jmdn. in [Angst und] S. versetzen; etw. mit S. feststellen; daran erinnere ich mich noch mit S.; etw. erfüllt jmdn. mit S. (geh.; ängstigt jmdn. sehr); ..., wann die Ehe zum S. und das Zusammenleben zur Qual wurde (Konsalik, Promenadendeck 331); bei einem Unfall mit dem [bloßen] S. davonkommen; R lieber ein Ende mit S. als ein S. ohne Ende (Ausruf des preußischen Majors Ferdinand v. Schill, der 1809 eine allgemeine Erhebung gegen Napoleon I. auszulösen versuchte); b) (bes. landsch.) Schreck: der S. lag ihr noch in den Gliedern, es wurde ihr übel (Hesse, Narziß 284); Mann, kriegte ich einen S. (Hornschuh, Ich bin 27); Jag mir doch nicht solchen S. ein ...! (Kant, Impressum 193); Sie wäre wohl sonst vor S. ohnmächtig geworden (Riess, Cäsar 371); Zu meinem S. hätte ich in meiner Begrüßungsverwirrung ... jene Frau, die sie Helene nannten, noch einmal begrüßt (Innerhofer, Schattseite 16). 2. (geh.) etw., was Schrecken, Angst hervorruft: die S. des Krieges; zu der Ruhe, mit der ich ... die S. des Alters ertrage (Kafka, Erzählungen 333); scheinbar ungerührt ... erhob Naso nun seine Stimme und begann die S. der Pest zu beschwören (Ransmayr, Welt 61); die Antibiotika haben vielen schlimmen Krankheiten ihre[n] S. genommen; es (= das Rasiermesser) hatte nichts von seinem S. verloren (Hesse, Steppenwolf 110). 3. <meist mit best. Art.> (emotional) jmd., der Schrecken auslöst, als ↑schrecklich (2) empfunden wird: er ist der S. der Nachbarschaft; der Feldwebel war der S. der Rekruten; Das Interesse des bereits zum S. der Fabrikanten gewordenen Richters gilt vor allem dem Kanalisationssystem (Saarbr. Zeitung 30. 11. 79, 13); So legten sie ... blühende Dörfer in Asche ... und zogen ... als ein S. des Landes durch die Provinzen (Thieß, Reich 331).

Universal-Lexikon. 2012.

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